Ich muß ja jetzt gerade mal berichten, was meine Nachbarin erzählt hat.
Es handelt sich hierbei um besagte Nachbarin, die Timmy in unserer Abwesenheit füttert und ihm vor Einbau der Katzenklappe unsere Haustür geöffnet hat. Daß er sich von dort drüben Hilfe holen kann, weiß Timmy ja schon länger. Ich muß außerdem vorausschicken, daß sie bei unserer Rückkehr aus dem Urlaub neulich behauptete, daß der Kater, wenn er sich drüben jemanden zum Türöffnen holt, mitlerweile erkennen könne, ob der oder diejenige unseren Haustürschlüssel mitnimmt oder nicht – sprich: ob der Schlüssel vom richtigen Schlüsselbrett genommen wird. Wir haben uns zu dem Zeitpunkt noch ein wenig heimliche Skepsis in dieser Hinsicht erlaubt.
Gerade eben nun klingelt die Nachbarin an der Haustür, um Folgendes zu berichten: Gestern steht mal wieder ein maunzender Kater bei ihr vor der Haustür, um sich einen Türöffner zu holen. Nachbarin schnappt sich also ihren Schlüssel (sprich: den zu ihrer EIGENEN Haustür), um mit dem Kater zu uns zu gehen und ihn dort auf die Katzenklappe zu verweisen. Timmy kommt nicht mit sondern bleibt einfach vor ihrer Tür sitzen. Als sie wieder umdreht, schaut er zwischen ihr, dem Weg zu unserem Haus und dem korrekten Schlüsselbord hin und her. Als sich die Nachbarin UNSEREN Haustürschlüssel greift, ist seine Majestät bereit, mitzugehen.
Sohnemann nimmt ihr den Schlüssel ab und sagt: Ich mach das schon. Er latscht also mit dem Kater zu uns und zeigt ihm – gemäß Mutterns Anweisungen – die Katzenklappe. Timmy schiebt sich durch die Klappe, kommt sofort wieder raus und läuft maunzend zur Haustür. Sohn schließt ihm daraufhin tatsächlich die Haustür auf – der Kater ist von umwerfender Ãœberzeugungskraft – und erkennt, daß Timmy zwar durch die Klappe ins Gästeklo, von dort aber nicht weiter konnte, weil wir vergessen hatten, die Tür zum Gästeklo zu öffnen…
Wie Timmys Vorbesitzerin schon sagte: Er ist ein besonderer Kater 🙂
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Aber wo ich gerade dabei bin – hier noch ein Schmankerl von gestern Abend: Ich mache mit den beiden Tieren die abendliche Runde vor dem Zubettgehen. Wie üblich am Abend verprügelt der Kater ein bißchen den Hund, dann läuft Scotty vor, während Timmy etwas zurückhängt. Ein Stück weiter sehe ich – sehr undeutlich im Dunklen – daß Scotty an etwas zu schnüffeln scheint. Ein weißes Katzentier, soweit ich erkennen kann. Ich denke noch, daß wohl Timmy unbemerkt an mir vorbeigewitscht sein muß, da springt der Hund plötzlich mit einem schmerzerfüllten Beller rückwärts. Während er direkt anschließend der davoneilenden Katze hinterherläuft, saust von hinten Timmy an mir vorbei. War doch eine andere Katze.
Ich rufe Scotty zurück und beide Tiere beschnuppern erst mal ausgiebigst die Stelle, wo der oder die Fremde gesessen hat. Dann können wir weiter. Auf dem Rückweg biegen die beiden plötzlich zusammen vom Weg ab, setzen sich nebeneinander unter einen Baum und schauen nach oben: Als ich dazukomme, sehe ich dort oben die weiße Katze sitzen.