Urlaubszeit

Am Samstag den 04.01. ging es endlich ab nach Bad Mitterndorf. Kälte und Schnee!!! Für Scotty das Größte! Es konnte ja keiner ahnen, daß hier bei uns die Eiszeit ausbrechen würde, während wir im vergleichsweise warmen Östereich waren…

Das Befüllen des Autos war nicht ganz einfach, denn für das Gepäck stand im Prinzip nur die Rückbank zur Verfügung. Und da mußten hin: Zwei große Taschen mit Klamotten, ein kleiner Fernseher plus Reciever (um die Skisprung-Veranstaltungen verfolgen zu können), zwei paar große warme Stiefel, zwei Klappboxen mit Nahrungsvorräten (von der Feierei zwischen den Jahren übriggeblieben), Laptop, ein Korb mit Getränken, Obst und belegten Brötchen für unterwegs, Bücher, Bettdecke usw.

Vorne kamen Dirk und ich unter, den Kofferraum des Kombi mußte Scotty sich nur mit den Schneeketten, ein paar Wolldecken und einem Wassernapf teilen. Ein Glück, daß wir uns entschieden hatten, Timmy daheim zu lassen!

Wir waren noch gar nicht lange unterwegs (gerade waren wir bei Bernsfeld auf die A5 aufgefahren), da fing Scotty in den mitleiderregendsten Tönen an zu bellen. Au weia, Durchfall wohlmöglich? Reisevorbereitungen und Aufbruch sind schließlich für ihn immer ziemlicher Streß, solange er nicht hundertprozentig sicher ist, daß er auch wirklich mitkommt. Und das auf der Autobahn, die direkt mit einer langen Baustelle anfing!

Quälend langsam ging es voran. Wir zerflossen vorne vor Mitleid und machten uns so langsam auch Sorgen, daß er nicht mehr lange genug einhalten konnte. Endlich war die Baustelle zuende, und es tauchte auch bald ein Parkplatz auf. Und keinen Moment zu früh, denn an der Ausfahrt des Parkplatzes begann eine Stau (!). Wir also nichts wie raus, Kofferraumklappe auf, nicht mal Zeit genommen, den Hund anzuleinen, und der – hoppst heraus, begrüßt freundlich wedelnd einen anderen Autofahrer und beginnt in aller Seelenruhe, interessiert herumzuschnüffeln. Nur ein paar Alibi-Tropfen hat er nach einer Weile rausgequetscht… 🙂 Nochmal sind wir nicht darauf reingefallen!

Die Tage in Mitterndorf waren prima. Mit uns war in der Wohnung noch ein befreundetes Paar, mit dem Scotty auch ganz prima kann, und gemeinsam haben wir die Zeit vor allem mit Rollen- und sonstigen Spielen, Spazierengehen und kulinarischen Genüssen verbracht (besonders empfehlenswert: die Eselalm am Rande von Bad Mitterndorf, wo man sich selber ganz phantastische Pizzen zusammenstellen kann, sowie die Knödelalm im nahe gelegenen Knoppen. Ach, und die Mosthütte, dort gibt es lecker Forelle und Saibling frisch geräuchert. Außerdem wird dort wert auf biologischen Anbau gelegt).

Für einen Kurzausflug lohnt sich die Fahrt nach Pürgg. Dort steht die mittelalterliche Johannes-Kapelle mit Fresken aus dem12. Jahrhundert. Außerdem kann man bei der dortigen Kirche (Kirche zum Hl. St. Georg) einen Brauch besichtigen, der für uns ein wenig gewöhnungsbedürftig ist: in einer von außen einsehbaren Gruft sind die Knochen und Schädel derjenigen aufgestapelt, die ihr Grab für nachfolgende Tote freimachen mußten. Mutet eine wenig unheimlich an.

Scotty hat vor allem den übrig gebliebenen Schnee genossen (viel davon war leider schon weggetaut). Er hat sich darin gewälzt, ist darin herumgetobt – oder besser: darauf, denn der Schnee war schon sehr fest – und hat, stolz wie Oscar, große Schneeblöcke durch die Gegend getragen (mir ist der Mund nur vom Zuschauen eingefroren, brrr!!!). Leider mußte er, sobald es in waldiges Gebiet ging, zumeist an die Leine, denn wir hatte wenig Lust, ihm bei der Verfolgung einer Gemse in irgendwelchen Steilhängen zuzuschauen (und es besteht dort sowieso Leinenpflicht).

Am Abschlußwochenende dann fand das Skifliegen am Kulm statt, der eigentliche Grund für unsere Fahrt (unsere Freundin ist großer Skisprung-Fan, ihretwegen war auch der Fernseher dabei). Nun war es zwar, wie schon erwähnt, in Östereich nicht ganz so kalt, wie hier in Deutschland, aber die Flugschanze und die Plätze für das gemeine Volk lagen praktisch den ganzen Tag im Schatten. Da haben wir uns ganz schön den Allerwertesten abgefroren, zumal man sich ja kaum bewegt. Die Stimmung war trotzdem richtig gut, denn die Östereicher hatten das mit Abstand beste Team, und der Lokalmatador hatte gerade die Vierschanzen-Tournee gewonnen und wurde lautstark selbst für solche Heldentaten wie vom-Lift-rüber-zur-Schanze-gehen bejubelt 🙂

Für mich persönlich ist das nichts, was man sich ein zweites mal antun muß, aber es war schon mal interessant, die Springer direkt auf sich zufliegen zu sehen. Man muß schon ein bißchen gaga sein um sich da runter zu stürzen!

Timmy hatte derweil in Ebsdorf auch eine prima Zeit. Der Katzensitter, ein Jugendlicher, hat nach Möglichkeit 24 Std. am Tag im Haus verbracht, da er hier Ferneher, Anlage und ein Laptop zur freien Verfügung hatte. Der Kater konnte also rein und raus wann immer er wollte (was angesichts der Kälte aber wohl nicht sehr oft und nicht sehr lang war), und nachts hatte er jemanden zum Kuscheln. Am letzten Tag unserer Reise hat er dann noch die Schornsteinfeger beaufsichtigt, die zum Überprüfen unserer Heizungsanlage gekommen waren. Übertriebene Vorsicht vor Fremden? Fehlanzeige.

Seit Montag Abend sind wir wieder zu viert vereint, und die Tiere haben einfach da wieder angeknüpft, wo sie vor unserer Reise angelangt waren (außer daß der Kater in den Tagen, die er hier für sich hatte, Scottys Lieblingsplatz auf dem Sofa requeriert hat. Da kann der Hund jetzt nur noch hin, wenn Timmy mal wo anders ist…).

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